Ich habe vor kurzem ein Video über die geplante Verbannung von PKWs aus der hannoveraner Innenstadt gesehen und so digga. Ich persönlich finde, dass dies eine massive Chance für die Stadtentwicklung darstellen könnte, andere hingegen behaupten, es würde sich negativ auf Geschäfte/die Geschäftswelt und somit die Lebenswertigkeit der Stadt auswirken.
Klar, das ist für die Einwohner Hannovers ein heikles Thema, immerhin existiert in ganz Deutschland das Stigma Hannover sei keine schöne und/oder lebenswerte Stadt. Dem kann ich nur folgende Fakten entgegensetzen; Hannover ist eine der grünsten Städte Europas, was beispielsweise an der Eilenriede, einen der größten Stadtwälder Europas, und den wunderschönen Gärten, wie den Herrenhäuser Gärten, liegt. Lebenswert machen Hannover überdies verschiedene Angebote – Hannover verfügt über jegliches Freizeitangebot, was man sich nur wünschen könnte; Shishabars, Lasertag, Escape-Rooms, Puffs, eine riesige Spielhalle, Döner an JEDER Ecke (und zwar zu guten Preisen!), Museen, ein gigantischer künstlicher See, der größte DIY-Skatepark Europas, eine große Skatehalle, Seaworld, wunderschöne Nachbarschaften, beispielsweise in Linden, eine wunderschöne Altstadt, eine wunderschöne Universität und vieles mehr. Aber zurück zum Thema. Ich finde den Verkehrsfokus der Innenstadt auf Öffis, Fahrräder und Fußgänger zu legen bringt nur Vorteile mit sich, denn es würde unter Anderem dazu führen, dass Lärmverschmutzung vermindert werden würde, dass ein jeder gezwungen wäre gesünder zu leben und es hat sicherlich auch geringfügige Vorteile in Hinblick auf den Aspekt der Umweltverschmutzung. Darüber hinaus können Busse und Bahnen viel mehr Menschen transportieren, als private Fahrzeuge. Demzufolge ist das Argument, man käme so nicht mehr in das Stadtinnere hinein, beziehungsweise, die öffentlichen Verkehrsmittel würden überlastet, Humbug, denn man könnte dann viel effizienter und somit effektiver die neu erschlossenen Wege für Busse, sowie Taxis ausnutzen – Kritiker vergessen, dass sich eine solche Städtebauliche Maßnahme vor allem an die Entwicklungen in mittelfristiger bis ferner Zukunft richtet; alles darum herum kann und wird sich entsprechend anpassen. Außerdem würden Geschäfte wohl eher mehr Andrang finden, als weniger, denn jemand, der mehr oder weniger ziellos in der Stadt herumstolziert, ist wohl eher dazu inkliniert Cafés, Bars oder Kaufhäuser aufzusuchen, als jemand, der sich mehr oder weniger auf der Durchreise befindet. Dies würde allseits zu einem Mehr an Dublonen führen und somit alle lokal angesiedelten Unternehmen und Läden stärken. Überdies würde dies an einigen Punkten die Einrichtung sogenannter Third Places ermöglichen, beziehungsweise diese ganz natürlich entstehen lassen, was für eine blühende urbane Kultur unerlässlich und sogar förderlich ist. Manche Leute von Außerhalb mögen sich darüber aufregen, dass man das Stadtinnere im Zuge der geplanten Veränderungen schlechter erreicht (um zum Beispiel Besorgungen zu machen), aber gelinde gesagt wird man sich damit wohl abfinden müssen. Immerhin hat man sich als auswärts Angesiedelter – sei es aus Gründen der Abgeschiedenheit oder der Mietpreise (es ist vollkommen egal) – bewusst dazu entschieden die Vorzüge der Stadt nicht wahrzunehmen und eine Stadt mit ganz eigenen Problemen und Interessen kann sich aus rein praktischen/logistischen Gründen nicht nach jeder marginal vertretenen Gruppe richten.
Städte wie Barcelona, Wien, Leipzig und Karlsruhe leben eine gute Fahrradanbindung vor, ohne dabei Verbindungen zum Stadtinneren einzubüßen. Diese Städte haben seit ihrer Entwicklung hin zu ihrer Fahrradfahr- und Gehkultur sogar mehr Besucher, als zuvor. Ich denke alle Argumente sprechen in dieser Hinsicht für sich.





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